Ringelnatter, Natrix natrix |
Fast jedes Jahr
sehen wir in unserem Garten eine Ringelnatter auf Jagd. Einmal wurde
sie von unserem Kater Eric mitten bei Häuten gestört. Wir haben Sie
dann in den eingezäunten Johannisbeersträuchern in Sicherheit
gebracht. Dort blieb sie einige Tage und jagte vermutlich vor allem
die Blindschleichen. Deren Bestand war danach jedenfalls arg
reduziert.
Ringelnattern
brauchen strukturreiche Lebensräume dass ist wohl mit unseren Hecken
Steinhaufen und Wiesen gegeben.
Sie vertilgen
Schädlinge und galten früher im Bayrischen Wald als Glücksbringer,
unter anderem wohl deshalb weil sie Stall und Getreidelager von
Mäusen frei hielten.
Paul Friedl
berichtet darüber in dem sehr empfehlenswerten Buch, Geister im
Waldgebirg:
„Im unteren und
oberen Wald konnte man noch um die Jahrhundertwende in alten
Bauernhäusern wie auch in den bescheidenen Häuseln der
Ausnahmsbauern und Häuslmänner einen gar seltsamen, aber sehr
geschätzten Hausgeist, auf dessen Vorhandensein man größten Wert
legte, der sich aber selten sehen ließ. Man scheute ihn nicht,
fütterte ihn sogar und achtete sehr darauf, daß er im Hause blieb
und nicht abwanderte. Da war die Hausnatter, eine dunkle Art der
Ringelnatter, die einmal eingewöhnt, durch Generationen blieb und
sich nur zeigte, wenn sich im Hause oder in der Familie eine
Veränderung ankündigte, eine Warnerin, die Gutes und Ungutes
ansagte. Sonnte sie sich auf der Gret oder auf der Haustürstufe,
dann konnte man gut überlegen, was man in den folgenden Tagen an
Arbeit verrichtete, um einen Unfall zu vermeiden.
Zeigte sie sich aber
bei Geburten und Hochzeiten, so bedeutete dies ein besonderes Glück
für den kleinen Erdenbürger oder für das junge Paar.
Im Stall stellte man
das Milchschüsselchen für den Hausgeist auf, weil sein
Vorhandensein die Viehkrankheiten fern hielt. Verließ aber die
Hausnatter das Haus, vor den Augen der Hauseinwohner, dann war man
sicher, daß es in den nächsten Stunden oder Tagen brennen würde.
Zog sie sich für eine Weile gänzlich zurück und verzichtete auch
auf die Milch, dann kam bald der Tod durch die Haustür und nahm
eines aus der Familie mit.
Wo dieser Hausgeist
seien Bleibe hatte, wußte man nie. Er duldete keine Maus in der
Äpfelkammer oder in der Kornstube, schützte den Hühnerstall, und
wo die Hausnatter heimisch war, hatte man die Gewißheit, daß nichts
am Haus oder unter dem Haus war, das einen Blitz anziehen konnte.
Es gibt diesen
Hausgeist kaum mehr. Zement und Stein haben das warme Holz abgelöst
und ihn vertrieben.“
Ringelnatter beim Häuten |
eine recht blasse Blindschleiche ( Anguis fragilis) aus unserem Johannesbeerhain |
Über die Hausnatter weiß ich nicht viel aber Ringelnattern jagen gerne Frösche, Moche und was sie in Gewässernähe und in diesen so finden und greifen können. Neben Unterschlupf brauchen sie einen Kompost, den man alle paar Wochen etwas füttert, damit Rottungswärme entsteht.
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