Donnerstag, 30. April 2015

Ringelnatter, Natrix natrix, der gute Geist im Waldgebirg


Ringelnatter, Natrix natrix

Fast jedes Jahr sehen wir in unserem Garten eine Ringelnatter auf Jagd. Einmal wurde sie von unserem Kater Eric mitten bei Häuten gestört. Wir haben Sie dann in den eingezäunten Johannisbeersträuchern in Sicherheit gebracht. Dort blieb sie einige Tage und jagte vermutlich vor allem die Blindschleichen. Deren Bestand war danach jedenfalls arg reduziert.
Ringelnattern brauchen strukturreiche Lebensräume dass ist wohl mit unseren Hecken Steinhaufen und Wiesen gegeben.
Sie vertilgen Schädlinge und galten früher im Bayrischen Wald als Glücksbringer, unter anderem wohl deshalb weil sie Stall und Getreidelager von Mäusen frei hielten.

Paul Friedl berichtet darüber in dem sehr empfehlenswerten Buch, Geister im Waldgebirg:
„Im unteren und oberen Wald konnte man noch um die Jahrhundertwende in alten Bauernhäusern wie auch in den bescheidenen Häuseln der Ausnahmsbauern und Häuslmänner einen gar seltsamen, aber sehr geschätzten Hausgeist, auf dessen Vorhandensein man größten Wert legte, der sich aber selten sehen ließ. Man scheute ihn nicht, fütterte ihn sogar und achtete sehr darauf, daß er im Hause blieb und nicht abwanderte. Da war die Hausnatter, eine dunkle Art der Ringelnatter, die einmal eingewöhnt, durch Generationen blieb und sich nur zeigte, wenn sich im Hause oder in der Familie eine Veränderung ankündigte, eine Warnerin, die Gutes und Ungutes ansagte. Sonnte sie sich auf der Gret oder auf der Haustürstufe, dann konnte man gut überlegen, was man in den folgenden Tagen an Arbeit verrichtete, um einen Unfall zu vermeiden.
Zeigte sie sich aber bei Geburten und Hochzeiten, so bedeutete dies ein besonderes Glück für den kleinen Erdenbürger oder für das junge Paar.
Im Stall stellte man das Milchschüsselchen für den Hausgeist auf, weil sein Vorhandensein die Viehkrankheiten fern hielt. Verließ aber die Hausnatter das Haus, vor den Augen der Hauseinwohner, dann war man sicher, daß es in den nächsten Stunden oder Tagen brennen würde. Zog sie sich für eine Weile gänzlich zurück und verzichtete auch auf die Milch, dann kam bald der Tod durch die Haustür und nahm eines aus der Familie mit.
Wo dieser Hausgeist seien Bleibe hatte, wußte man nie. Er duldete keine Maus in der Äpfelkammer oder in der Kornstube, schützte den Hühnerstall, und wo die Hausnatter heimisch war, hatte man die Gewißheit, daß nichts am Haus oder unter dem Haus war, das einen Blitz anziehen konnte.
Es gibt diesen Hausgeist kaum mehr. Zement und Stein haben das warme Holz abgelöst und ihn vertrieben.“
Ringelnatter beim Häuten

eine recht blasse Blindschleiche  ( Anguis fragilis) aus unserem Johannesbeerhain

Mittwoch, 29. April 2015

„ Ein Paradies wird um mich her die Runde.“ Der Garten ein Paradies vor der Haustüre


Gärtnern macht glücklich.
Ein japanisches Sprichwort sagt:
"Willst du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke dich.
Willst du drei Tage glücklich sein so heirate.
Willst du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen.
Willst du aber ein Leben lang glücklich sein, so schaffe dir einen Garten."



Es ist einfach ein schönes Gefühl zu sehen, was man durch eigener Hände Arbeit geschaffen hat und wie alles wächst und gedeiht.
Gartenarbeit ist schöpferisch man tankt dabei zusätzlich Kraft.
Nach jedem Arbeitstag in meine Garten bin ich sehr glücklich, ich denke Gartenarbeit setzt Glückshormone frei. Allerdings ist es dabei nötig nicht gegen die Natur, sondern mit ihr zu arbeiten.
Ich kenne Leute die am Wochenende missmutig, stundenlang ihren Rasen mähen, Ameisen und Maulwürfe vergiften, andauernd mit der Unkraut- und Chemiespritze ihren sterilen Garten kontrollieren und quälen.
So was macht wohl eher nicht glücklich.
Ein Garten sollte ein Paradies, ein Garten Eden sein.
Meine Großmutter hatte eine solchen Garten, den klassischen Bauerngarten eben.
Es gibt nichts besseres für Gesundheit und Gemüt als einen natürlichen Garten.









Donnerstag, 23. April 2015

Buntspecht



Buntspecht, Männchen
Das Foto wurde durchs Fenster geschossen. Nah am Haus stehen noch ein paar alte Äste die wir als Stütze für die Sonnenblumen im letzten Jahr nutzten. Sowohl in den noch stehenden Sonnenblumenstrünken als auch im alten Holzstecken scheint unser Buntspecht auf der Suche nach Nahrung fündig geworden zu sein. Es ist einfach wichtig im Garten nicht immer gleich alles aufzuräumen. Bei uns bleibt das Totholz liegen und bietet so vielen Insektenarten Unterschlupf und Lebensraum und damit Vögeln Nahrung. Auch Reisighaufen fördern das Leben nachhaltig. Sie bieten unter anderem Igeln und Mauswieseln Unterschlupf.
Lektüre zum Thema sind die Bücher von Heinz Erven und auch das schöne Buch von Markus Gastl: Drei- Zonen- Garten.
Wer von einem künstlichen, aufwendigen und hässlichen Garten ( Englischer Rasen, Thujahecke, Ameisen, Kunstdünger etc.) mit gestörter Energiebilanz wegkommen will, kann sich von diesem Buch inspirieren lassen.

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche…. Waldspaziergang mit unseren Katzen.


Kater Schnurri als Leithammel

Wenn es Zeit und Witterung erlauben gehen wir mit unseren Katzen spazieren, den Waldweg an der Grenze unseres Grundstück entlang, bis zum ersten fröhlich plätschernden Bach.
Letzte Woche war der Schnee endlich ganz weg, die Sonne schien freundlich und die Kamera hatten wir auch dabei. Schnurri unser Kater den wir in den Dolomiten 2004 Ende Oktober verlassen bei einer Berghütte fanden ist unser größter Kater und Leithammel. Dahinter folgt Molly unsere alte Katzendame, die wir mit dem Hof übernommen haben, dann folgt Kater Murr unser Neuzugang, der uns im August 2013 völlig ausgehungert, krank und verstört zulief und sich zunächst an der Igelfutterstation mit Nahrung versorgte.
Alle drei haben sich zusammengefunden und verstehen sich. Bei Katzen ist dies nicht immer einfach. Zeitweise hatten wir 5 Katzen. Aber die Zeit fordert ihren Tribut und so haben wir ein ständiges Kommen und Gehen in unserem Katzenbestand.
Katzendame Molly, circa 17 Jahre alt

Katzendame Molly streckt die Zunge raus

Kater Murr im Schatten

Kater Murr im Licht

Wildbiene mit Kriecherl, alte Kartoffelsorten



Kriecherl, Prunus institia. Die Blüten haben etwa die Größe eines 5-Cent-Stücks.

Vor sechs Jahren aus Kernen gezogen sind unsere Kriecherl (Prunus institia), eine Wildobstart, jetzt über drei Meter hoch geworden und blühen das erste mal. Leider fehlen heuer die Honigbienen. Imkern in der Umgebung sollen ganze Völker eingegangen sein.
2009 hatten wir ein sehr kaltes Frühjahr, mitten in der Obstblüte war es den Bienen zu kalt und zu nass zum fliegen. Damals gab es hier noch wenig Hummeln, sodass die Obsternte recht mager ausfiel.
Bei den Hummeln hat sich das Blatt gewendet. Hummeln brauchen Wühlmausgänge um Nester anzulegen. Da wir die Wühlmausregulierung der Natur überließen, konnten sich auch die Hummeln vermehren. Und sie bestäuben zur Zeit recht prächtig die Jostabeere, die üppig blüht, gleichzeitig mit den Kriecherln. Die Schlehe hat heute ihre ersten zaghaften Blüten ausgestreckt. Die roten Johannisbeeren werden wohl auch bald blühen. Auch der Holunder sitzt in den Startlöchern.
Ein Problem für die Bienen sind die höchst toxischen Neonicotinoide. Ein Gift das unter anderem im Maisanbau fleißig verwendet wird.
Und Mais wird auch in unserer Gegend angebaut. Dank Chemie ist dies entgegen den natürlichen Vorgaben bei uns möglich. Meist wird der Mais auch noch für angeblich ökologischen Biosprit angebaut.
Neonicotinoide sind übrigens tausendfach giftiger für Bienen als DDT. Und sie werden im Gartenbereich gegen Ameisen eingesetzt. Des Weiteren finden sie Verwendung gegen Flöhe und Läuse bei Katzen und Hunden. Wohl bekomms.
Nach allem sind wir nun froh, dass wir unsere Wildbienen und Hummeln haben, die nun fleißig bestäuben. Hoffentlich reicht ihre Zahl aus. Und wir müssen uns überlegen selbst Bienen anzuschaffen, denn Haltungsfehler in der modernen Bienenhaltung dürften auch ihren Beitrag zum gegenwärtigen Schlamassel leisten. Fehler die sich durchaus vermeiden ließen.
Wildbiene

Wildbiene mit Kriecherlblüte

Wildbiene auf Kriecherl

Pelzbiene auf Kriecherl

Da Jostabeeren und Kriecherl so früh blühen, werden wir sie fleißig vermehren, das hilft das Überleben der Hummeln und Wildbienen zu sichern, bis die Obstbäume dann blühen.

Bamberger Hörnchen werden gepflanzt



Am Wochenende haben wir Bamberger Hörnchen ausgebracht, gestern die Sorte La Ratte.
Beides gute, alte Kartoffelsorten die ich wegen ihres guten Geschmacks sehr liebe.
Bei diesen Sorten ist Handanbau nötig. Erntemaschinen beschädigen die Knollen, deshalb sieht man sie selten im Handel. Kartoffelsorten die nur noch auf hohe Erträge gezüchtet sind taugen allerdings geschmacklich wenig.
Bamberger Hörnchen. Das Halbieren der Knollen hat die Reservetriebe zum Treiben angeregt.

Dienstag, 21. April 2015

„Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn….“ - Zauneidechse, Blindschleiche und Feng- Shui- Gartenbau.


Nichts macht mich glücklicher als ein funktionierender, lebendiger Garten in dem alles kreucht und fleucht. Blindschleichen habe ich schon öfter gesehen ebenso, Zauneidechsen und Ringelnattern. Sie alle leben in meinem Garten. Leerräume mit Steinhaufen, Unterschlupfe unter Totholz, Holzlager, geben ihnen Lebensraum. Auf meinem Grund genießen die Tiere Schutz und dürfen sich frei bewegen.
Zwei besonders prächtige Exemplare der Zauneidechse und der Blindschleiche habe ich gestern gesehen und photographiert.
Natürlich sind Blindschleichen auch nützlich sie fressen u.a. Nacktschnecken und Blattläuse.
Der Chinese Jie Qian durfte als Regierungspraktikant in Bayern in Weihenstephan umsonst studieren.
Er und sein Großvater bauten so erfolgreich nach Feng Shui Kriterien in China an, dass man bei uns auf ihn aufmerksam wurde.
Nun Schlangen und Echsen im Garten bringen im Feng Shui Glück. Blindschleichen stehen dabei wie alle schlangenartige Tiere besonders für Fülle und damit für Erntesegen und Reichtum. Drachen ( Echsen) wiederum gelten als Gesundheitsbringer für Mensch, Tier und Boden.
Vermutlich ist an diesem alten Glauben mehr dran als wir ahnen.



Montag, 13. April 2015

Frühling lässt sein blaues Band..., Arbeiten im Garten im April


nach zwei Wochen Winterrückfall war es heute endlich soweit.
Ein Hochbeet wurde mit Kompost und halbverrotteten Mist vorbereitet.


Die kräftigsten Exemplare der Möhrensorte Chantenay, absichtlich im Beet stehen gelassen (wir hatten im Herbst 2013 Möhren vergessen zu ernten, dann im Winter entdeckt und Stück für Stück aufgebraucht, was erstaunlich gut funktioniert hat), wurden nun geerntet und in ein Beet neu gesteckt. Dort sollen sie wachsen, gedeihen und blühen, damit wir eine eigene Samenernte bekommen. Es gibt nichts schöneres als selbst gewonnenes, gut selektiertes Saatgut.

Die Osterglocken blühen endlich. Die Veilchen vor der Eingangstüre verströmen einen betörenden Duft, der je nach Windrichtung meterweit getragen wird.


Im März belegen die Wühlmäuse ihre Nester um darin ihre Jungen hochzuziehen, normalerweise geschützt und gewärmt von der Schneedecke. Doch heuer war dies nicht der Fall. Der Schnee war vorzeitig fast ganz weg und überall im Garten finden wir nun Fuchsspuren mit aufgebrochenen Wühlmausnestern.


Eine Wühlmausplage dürfte von daher wohl heuer eher ausbleiben. Man sieht daran, wie wichtig ein Fuchs im Ökosystem ist und mit Giftködern getötete Wühlmäuse nützen keinem Fuchs mehr, er findet dann keine Nahrung, falls er sich nicht noch selber vergiftet, und so bleibt das Ökosystem Feld und Wiese auf ewig im Ungleichgewicht. Gift sei Dank!
Auf der Fahrt in die Stadt haben wir heute auf einem Feld neben der Straße Leute mit Handschuhen beim auslegen der Giftköder in einer Wiese gesehen. Ich halte so etwas für höchst problematisch. Lasst doch bitte Füchsen, Falken, Käuzen etc. ihre Nahrung. Schafft Lebensräume für natürliche Schädlingsbekämpfer und irgendwann erledigt sich das Problem von selbst.

Zum Schluss noch ein Bild von unserem Knoblauch, der im September gesteckt wurde, den Winter gut überstanden hat und jetzt so richtig losschießt .

Samstag, 4. April 2015

Eine fröhliche Schar


Heute haben uns über fünfzig Buch- und Bergfinken besucht. Wir haben ihnen Getreide und Sonnenblumenkerne breit ausgestreut. Besonders beliebt war der Bereich mit dem ab Boden liegenden abgeschnittenen Obstgehölz. Dort fühlten sie sich besonders sicher.
Die nächsten Tage sollen ja wärmer werden, so können die Finken ihre Heimreise in den Norden gestärkt antreten.



Freitag, 3. April 2015

Weitere Wintergäste


Die Zeisige, Buchfinken, Gimpel und Kernbeißer kamen heute wieder. Die Schneedecke ist immer noch hoch, die Futtersuche schwierig und so haben sie neue Gäste mitgebracht. Bergfinken (Wintergäste aus dem hohen Norden) und Goldammern waren gestern noch nicht bei der fröhlichen Schar. Den ganzen Tag hatten wir ein fröhliches Zwitschern und Jubilieren im Garten und angrenzenden Wald.
Bergfinken

Gimpel

Goldammer 

Donnerstag, 2. April 2015

Solch ein Gewimmel möcht ich sehen...

Blaumeise

Erdnussbrunch


Kernbeißer

Fröhliche Zeisige



Heute kam nach drei Tagen heftigen Sturmböen der endgültige Wetterumsturz.
Es fiel viel Schnee, vielleicht zu viel, jedenfalls für April. Die bereits freien Wiesen verschwanden unter einer 40 cm dicken Schneedecke. Die Sturmböen gingen weiter, wenn auch nicht mehr ganz so heftig wie die Tage zuvor (31. März, 110 Stundenkilometer).
Ab dem frühen Morgen versammelten sich viele Finken um die zwei Futterstellen die ich zu der Zeit im Betrieb hatte.
Kernbeißer, Buchfinken, Gimpel, Grünfinken und eine riesige Schar Zeisige tauchten mit hungrigen Bäuchen auf.
Damit auch meine Stammgäste, unsere Kleiber, die Tage zuvor bereits mit der Brut beschäftigt Insekten in ihren Nistkasten brachten, unsere vielen Meisen und das Rotkehlchen nicht in Versorgungsengpässe gerieten habe ich sofort die Futterstellen erweitert. Drei Säulen mit Erdnussbruch wurden ausgebracht. Auf dem Boden und auf Bänke wurden Sonnenblumenkerne gestreut. Stündlich das Futter wieder vom Schnee freigelegt und ergänzt. So war garantiert dass alle volle Bäuche bekamen. Denn wenn eine Bande hungriger Schnäbel einfällt besteht immer die Gefahr dass die Stammgäste verdrängt werden. Vor allem die großen Finken verhindern dann dass die Meisen im ausreichenden Maße zu ihren Futtertrögen gelangen. Zudem hatte der schwere Schneesturm den Zugang zu den Fresssäulen erschwert, so dass die Herde von etwa dreißig Zeisigen und zwanzig weiteren verschiedenen anderen Finken große Probleme bekam. Ich habe zur Vorsicht den ganzen Tag kontrolliert, dass niemand hungern muss, und für die Zukunft habe ich mir vorgenommen größere Futterstationen zu bauen.