Schwalbenschwanzraupen auf Möhren |
Schwalbenschwanzraupe |
Endlich! Den Schwalbenschwanz haben wir als Imagines in manchem Jahr recht vereinzelt beobachtet. Immer etwas wehmütig, weil er nur sporadisch auftauchte. Nun ist es soweit, die ersten Raupen, drei Stück, haben wir heute auf unseren Möhren gesehen. Die Möhren stammen vom letzten Jahr und sind eigentlich zur Saatgutgewinnung vorgesehen.
Aber das ist nicht so wichtig. Gutes Saatgut können wir nachkaufen. Hauptsache unsere Raupen fühlen sich wohl und werden zu Schmetterlingen. Der Schwalbenschwanz steht auf der Roten Liste!
Heuer haben wir im Mai das Oberpfälzer Jura besucht, den Schwalbenschwanz beim Paarungsflug beobachtet. Die Leute dort sind ganz stolz auf ihren Trockenrasen und die Artenvielfalt dort. Sicher zu Recht.
Aber im Grunde kann jeder, der ökologisch wirtschaftet, selbst nur mit kleinem Garten, viel zur Artenvielfalt beitragen. Man muss nur wollen und sich natürlich botanisch und zoologisch schlau gemacht haben. Unser Garten zeigt vor allem auch dass nicht nur die Landwirte sondern auch die meisten Pseudo-Gartenfreaks mit ihrem sterilen Rasen, Thujenhecken und glyphosathaltigen Unkrautvernichtern einfach nur geistig Arme sind.
Schwalbenschwanz im Oberpfälzer Jura. Aufnahme vom Mai 2015 |
Schwalbenschwanz auf Wiesensalbei |
Diptam eine Futterpflanze für Schwalbenschwanzraupen |
Diptam im Oberpfälzer Jura, eine seltene Pflanze von der sich die Schwalbenschwanzraupen ernähren |
Wenn wir durch unseren Garten gehen entdecken wir immer wieder Neues. So haben wir vor kurzem zum ersten mal beobachtet dass Bienen sich auch von Gräsern Pollen holen. In den Büchern steht darüber nichts drin. Gräser gelten als durch den Wind bestäubt. Wikipeda schreibt, dass Süßgräser keinen Nektar haben. Was holen sich die Bienen dann dort sonst?
Vermutlich haben die Gräser und Bienen nicht die einschlägigen Bücher gelesen und halten sich deshalb nicht daran.
Fazit: auch für Bienen kann es nützlich sein ganz gewöhnliche Gräser wachsen zu lassen.
Andere mir bekannte Nützlinge in hohen Gräsern sind Heupferde und Dickkopffalter.
Wer der Natur in seinem Garten Raum gibt hat was zu beobachten und das macht Spaß.
Früher war ich Extremsportler, kletterte im Gebirge, machte Mountainbiketouren. Das war recht schön. Aber solche Glücksgefühle wie ich sie jetzt durch meinen Gartenbau öfter empfinde habe ich damals nicht gehabt. So glücklich wie jetzt mit meinem Garten war ich seit meiner Kindheit nicht mehr. Das hat mich ehrlich überrascht und ich weiß gar nicht recht woran das liegt. Mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten ist sicherlich einer der Gründe.
Biene auf Nahrungsuche auf Knäuelgras |
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